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Fortbildungsprogramm

zurück zur Übersicht HAK231.84P

Typische Fehler bei der Auswertung und Prüfung von Angeboten, Nachträgen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen

Termin

Samstag, 1. April 2023
9.30 bis 17.00 Uhr

Präsenz Seminar

max. 20 Teilnehmer*innen

Referent

Prof. Dr.-Ing. Dr.rer.pol. Thomas Wedemeier

Prof. Wedemeier – Beratende Ingenieure, Stadthagen; Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fakultät Bauen und Erhalten

Umfang

8 Fortbildungsstunden / Unterrichtseinheiten je 45 Minuten

Gebühr

Mitglieder 150,00 €

Gäste 220,00 €

Ermäßigt 70,00 €

ExG 70,00 €

Veranstaltungsort

Hamburgische Architektenkammer
Grindelhof 40
20146 Hamburg

Buchungsfrist abgelaufen

Insbesondere bei öffentlichen Auftraggebern ergibt sich die Notwendigkeit von Wirtschaftlichkeitsberechnungen aus dem haushaltsrechtlichen Gebot einer wirtschaftlichen und sparsamen Verwendung der Mittel. Für den privatwirtschaftlichen Auftraggeber wird das haushaltsrechtliche Gebot durch Renditevorgaben, beispielsweise für das Anlagevermögen, ersetzt.

Sparsam zu wirtschaften bedeutet, möglichst wenig Mittel zu verwenden und somit die Liquidität zu schonen. Wirtschaftlich sich zu verhalten impliziert, die Mittel möglichst effektiv einzusetzen, also langfristig sparsam zu wirtschaften und somit Vermögenswerte zu schonen bzw. zu schaffen.

Architekt*innen und Ingenieur*innen sind verpflichtet, im Rahmen der Leistungsphase 7 der HOAI, Angebote auf ihre Wirtschaftlichkeit hin zu überprüfen. Insbesondere die Neufassung der HOAI (HOAI 2013) beinhaltet diesbezüglich einen erweiterten Leistungskatalog. Dieser Pflicht wird in der Praxis regelmäßig jedoch nicht oder nicht hinreichend nachgekommen, was erhebliche Haftungsrisiken zur Folge haben kann. Die Ursachen der Pflichtverletzungen sind vielfältig; letztlich mangelt es häufig an hinreichenden Kenntnissen, die Wirtschaftlichkeit von Angeboten, Nebenangeboten, Alternativen und Nachträgen bautechnisch, bauverfahrenstechnisch, baubetrieblich und rechtlich methodisch richtig zu prüfen.

Die Zielsetzung dieses Seminares liegt deshalb darin, die Methoden und Verfahren von Wirtschaftlichkeitsberechnungen im Bauwesen darzulegen und an einer Vielzahl praktischer Beispiele aus Vergabe-, Vertrags-, Änderungs- und Nachtragsmanagement darzustellen.

Die Teilnehmer*innen werden nach Abschluss des Seminares in der Lage sein
• Baukalkulationen prüfen und beurteilen zu können,
• Wirtschaftlichkeitsberechnungen des Hoch- und Tiefbaus sicher durchführen,
• Kostenunterschiede, die sich nicht im Angebotspreis niederschlagen identifizieren,
• Wirtschaftlichkeitsrisiken aus Spekulationsangeboten erkennen und
• Finanzierungsmodelle beurteilen zu können.

Seminaraufbau:
• Einführung in die Kalkulation
• Einführung in die Thematik und Grundlagen der Wirtschaftlichkeitsberechnung
• Kosten im Bauwesen (DIN 276, DIN 18960)
• Statische Kosten- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
• Dynamische Kosten- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
• Methoden- und Verfahrensvergleiche – Aussagefähigkeit der Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
• Datenerhebung
• Ermittlung von Zinssätzen
• Beispiele:
- Hoch- und Tiefbau
- Kostenunterschiede, die sich nicht im Angebotspreis darstellen – Preispolitik und Vergütungsstrategien der*des Bieter*in: Preisgleitklauseln, Baustelleneinrichtungspreis überhöht, frühere Teilleistungen teurer als spätere, Preisnachlass erst bei Schlusszahlung fällig, Vorauszahlungen, Änderungen der Ausführungsfristen, weitere Beispiele der Preispolitik der*des Bieter*in
- Wirtschaftlichkeitsrisiken aus Spekulationsangeboten
- Ermittlung der Rendite von Investitionen im Bauwesen
- Ermittlung der „ersten Zahl“ (Kostenschätzung) aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen
- Finanzierungsmodelle von Baumaßnahmen
• Grenzen der Wirtschaftlichkeitsberechnungen
- Umgang mit Unwägbarkeiten / Risiken
• Sonderfälle