Architekturwerkstatt - Lehrerfortbildung in der Architektenkammer

Die Architekturwerkstatt ist eine Lehrerfortbildung mit dem Angebot, interessierten Lehrern und Lehrerinnen die Potenziale aufzuzeigen, die in der Beschäftigung mit Architektur, Stadt- und Freiraumplanung liegen. Mit der Vermittlung von fundiertem Elementarwissen und praxisorientierten Lernangeboten werden sowohl inhaltliche als auch didaktische Angebote geschaffen, wie architektonische und städtebauliche Themenstellungen anschaulich und kreativ in den Unterricht übersetzt werden können. Es gibt Angebote für Grundschulen und für das Fach Kunst im Sekundarbereich I und II für alle Schulformen. 

Die Fortbildungsseminare finden im halbjährigen Rhythmus statt und entstehen in enger Zusammenarbeit und in Kooperation mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg.

Das Programm im Spätsommer/Herbst 2023:

 

1. Exkursion: Historischer Stadtrundgang

Hamburg ist eine Stadt mit einer über 1200-jährigen Geschichte. Noch heute lassen sich viele prägnante Stadtentwicklungsphasen im Stadtbild erkennen. Spannend sind vor allem jene Orte, an denen sich Stadt immer wieder neu erfand. Beweggründe für große Veränderungsprozesse sind zu meist Bevölkerungswachstum, politische und wirtschaftliche Interessen, aber auch Topografie und Naturkatastrophen trugen maßgeblich zur Entwicklung der Stadt bei. Der Stadtrundgang wird uns an viele historische Orte und Plätze in der Hamburger Innenstadt vorbeiführen, die uns die Hamburger Stadtgeschichte aufspüren und nachvollziehen lassen.
Wir starten auf dem Domplatz, der Keimzelle der Hamburger Stadtentwicklung und Kulminationspunkt außerordentlicher Bebauungen und Veränderungen, gehen weiter zum Jungfernstieg und zur Binnenalster, wo man heute noch die barocke Fortifikationsanlage im Stadtbild erkennen kann. Entlang der Alsterarkaden mit Einblick in die älteste Passage Hamburgs führt uns der Weg am Hamburger Rathaus vorbei zur Trostbrücke am Nikolaifleet, dem damaligen Zentrum mit dem ersten Hafen und der ersten Börse Hamburgs. Von der Nikolaikirche überqueren wir die Ost-West-Straße und gelangen in das Cremonviertel. In der Deichstraße, wo der Große Brand von 1842 seinen Anfang nahm, endet unsere Exkursion.

Veranstaltungsleitung: Susanne Szepanski
Termin: Samstag, den 9.09.2023 von 10 bis 13 Uhr

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung über das TIS-Portal (Landesinstitut) erforderlich


2. Exkursion: „HafenCity Ost“

Nach 20 Jahren Bauzeit schließen sich nun auch die letzten großen Baulücken in der HafenCity. Am Ende des Baakenhafens entsteht mit dem metropolitanem Geschäfts- und Wohnquartier Elbbrücken ein zweites großes Zentrum in der HafenCity. In direkter Nachbarschaft werden zukünftig weitere große Stadtentwicklungsplanungen entwickelt: die Neustrukturierung und Bebauung des „Billebogens“ im Osten und der Neuplanung des „Kleinen Grasbrooks“ im Süden auf der anderen Elbseite. Wir starten unsere Tour am neuen U/S-Bahnhof Elbbrücken, von wo wir einen guten Blick auf die Baustelle des höchsten Gebäudes von Hamburg, dem Elbtower werfen können und gelangen dann auf den Amerigo-Vespucci-Platz im Baakenhafenquartier. Dort entstehen zwei ambitionierte Bauprojekte, die sich in besonderer Weise der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen: das Wohnhochhaus „Moringa“ nach dem Cradle-2-Cradle Prinzip (durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft) mit begrünten Flächen und das höchste Holzhochhaus Deutschlands „Roots“. Nach einer kleinen Pause führt uns unser Weg weiter vorbei an der HafenCity Universität zum Magdeburger Hafen bis zum Überseequartier, wo sich mit der Überbauung des südlichen Areals die letzte große Baulücke im Herzen der HafenCity schließen wird. Hier entsteht das großstädtischste und zugleich publikumsintensivste Quartier mit Flächen für Einzelhandel, Gastronomie, Entertainment, Büros, Hotels und einem Kreuzfahrtterminal mit zwei Liegeplätzen.

Veranstaltungsleitung: Susanne Szepanski
Termin: Samstag, den 16.09.2023 von 10 bis 13 Uhr

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung über das TIS-Portal (Landesinstitut) erforderlich

3. Theorieseminar: Zukunft Stadt - Wie wollen wir leben?

Die einen wollen Städte schaffen, wie die Welt sie noch nicht gesehen hat: Futuristisch und möglichst nachhaltig. Andere fordern eine radikale Umkehr, wollen Neubauten und Abrisse möglichst verhindern. Architektur- und Stadtplanung stehen vor der größten Herausforderung, die es je gab: sie müssen nicht weniger als die Welt retten. Aber wie kann eine klimaneutrale und sozial gerechte Stadt von morgen heute (um-)gestaltet werden? In diesem Seminar werden vielversprechende Ideen und Projektinitiativen aus dem In- und Ausland von Menschen, Organisationen und Unternehmen vorgestellt, die den Schritt vom Denken zum Handeln schon gewagt haben. Angesichts des Klimawandels, steigender Meeresspiegel und wachsender Verdichtung entwickelt und realisiert ein niederländisches Architekturbüro visionäre Konzepte zu schwimmenden Inseln, Stadtvierteln und Parks, aber auch soziale Projekte wie schwimmende Schulen für Slums in Afrika oder Asien. Die Stadt Kopenhagen hat mit ihrer Strategie eines konsequenten Rückbaus des Individualverkehrs zugunsten des Radfahrverkehrs viele öffentliche Räume der Stadt wieder für alle Bürgerinnen und Bürger zurückgewinnen können. Weitere Beispiele u.a. aus Berlin, Hamburg und Barcelona zeigen mit der Nutzung von „Grauer Energie“, dem Einsatz ressourcenschonender Bauweisen oder der Umstellung auf „smarte“ Technologien vielversprechende Ansätze auf, wie besonders Innenstädte ihre Co2 Bilanz nachhaltig verbessern können. Im Seminar werden auch Beispiele aus dem Unterricht präsentiert, wie Schülerinnen und Schüler in visionären Konzepten und anschaulichen Modellen Antworten auf die Herausforderungen der Klimakrise gefunden und umgesetzt haben.

Veranstaltungsleitung: Susanne Szepanski
Termin: Dienstag, den 19.09.2023 von 16 bis 19 Uhr

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung über das TIS-Portal (Landesinstitut) erforderlich


4. Theorie- und Praxisseminar: Wie weiter wohnen?

Die aktuelle Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt, sowohl hinsichtlich permanent steigernder Preise wie auch der schlichte Mangel an verfügbaren Wohnungen zwingen immer mehr Menschen zu anderen Wohn- und Lebensformen. Es entstehen neue Gemeinschaften als organisierte Gegenmodelle zu den gesellschaftlich etablierten Routinen. Viele suchen Alternativen zur Single- oder Kleinfamilie. Sie wollen sich eigenverantwortlich in einer sozialen Gruppe engagieren, ökologisch und nachhaltig leben. Besonders jungen Menschen bieten sich an durch die fortschreitende Digitalisierung, Homeoffice und dem Wunsch, nicht ortsgebunden zu sein, neue Wohn- und Lebensformen als „New Nomads“ auszuprobieren. Und als eine besonders wichtige Aufgabe heutzutage stellt sich die Frage nach der Gestaltung von menschenwürdigen Unterkünften für die sozial Schwachen in unserer Gesellschaft.
Im 2. Teil des Seminars am Samstag werden wir uns praktisch mit richtungsweisenden Wohnformen beschäftigen, wie dem Wohnen in der Gemeinschaft, Wohnen auf engem Raum, bewegliches oder flexibles Wohnen. Projektergebnisse aus dem Unterricht zeigen ergänzend mögliche Handlungsanleitungen für die eigene Unterrichtsgestaltung auf.

Veranstaltungsleitung: Susanne Szepanski
Termine:
Dienstag, den 21.11.2023 von 16 bis 19 Uhr
Samstag, den 25.11.2023 von 10 bis 16 Uhr

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung über das TIS-Portal (Landesinstitut) erforderlich