Rissbildungen sind neben Feuchtigkeitsschäden einer der häufigsten Gründe, sich vor Gericht zu streiten. Wegen unklarer oder fehlender vertraglicher Vereinbarungen zeigen sich Bauherr*innen in ihren Erwartungen oft auch bei kleinsten Rissen enttäuscht. Die*Der hinzugezogene Sachverständige wird dann mit einer Vielzahl von Rissbildern konfrontiert, die er unter Berücksichtigung vertraglicher Vereinbarungen sachgerecht bewerten muss. Ziel von Modul 3 und 4 ist es, die hier maßgeblichen fachtechnischen Besonderheiten aufzuzeigen und damit korrespondierende rechtlich relevante Fragestellungen zu bündeln.
Im technischen Teil behandelt Modul 3 die Grundsätze der Rissbewertung. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Unterscheidung nach der Zulässigkeit von Rissen. Es wird weiterhin detailliert erläutert, wo die die Grenzen zwischen alten und neuen Rissen liegen und wie diese erkannt werden können.
Der rechtliche Teil befasst sich mit den Kriterien der Mangelbeurteilung im Kontext der häufig äußerst schwierigen Abgrenzung zwischen „hinzunehmender Unregelmäßigkeit“ und Baumangel. Beantwortet wird u.a., welche Mängelrechte greifen und unter welchen Voraussetzungen eine Mangelbeseitigung als unverhältnismäßig abgelehnt werden darf. Aufgezeigt wird, wie Risiken rund um das Thema Risse vertragsrechtlich aufgegriffen werden können.
Zur Reihe:
In einer interdisziplinären Zusammenschau bündelt die Seminarreihe aktuelles praktisches Know-how für die fachgerechte und rechtssichere Planung und Ausführung von Abdichtung und Rissen sowie deren sachverständige Bewertung und Instandsetzung. Aus technischer und rechtlicher Sicht werden jeweilige Grundlagen ebenso wie Handlungsoptionen für das Vorgehen im Einzelfall systematisch dargestellt.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den im jeweiligen baupraktischen Kontext relevanten Fallkonstellationen, in denen unterschiedliche Auffassungen Baubeteiligter zur „Praxisbewährung“ von Abdichtungsverfahren und/ oder Materialien anzutreffen sind. Denn egal, ob es um die Tauglichkeit von Mischkonstruktionen (PMBC-Urteil u.a.), die Zulässigkeit von Rissen, Gefälleregelungen oder die Wirksamkeit von Injektionsverfahren geht – im Kern ist häufig die Frage zu beantworten: welcher technische Standard ist „üblicherweise“ geschuldet?
Ziel der Seminarreihe ist, Baubeteiligten Instrumente für die Vermeidung und Sanierung von Feuchteschäden an die Hand zu geben. Jedes Modul zeichnet sich dabei durch einen inhaltlichen Schwerpunkt aus, der jeweils aus technischer und korrespondierender rechtlicher Sicht in sich abgeschlossen dargestellt wird. Auf diese Weise steht jedes Modul für sich, folgt dabei jedoch dem „roten Faden“ der Seminarreihe, Wege aufzuzeigen für Planungs- und Rechtssicherheit auch zwischen Baufortschritt und Praxisbewährung.
Hinweise
Technische Voraussetzungen für die Online-Teilnahme:
Internetverbindung, Lautsprecher/Kopfhörer, Mikrophon, Installation der Konferenzsoftware Zoom. Die Nutzung eines Headsets wird nachdrücklich empfohlen.
Die Zugangsdaten erhalten Sie rechtzeitig vor Seminarbeginn an die von Ihnen bei der Anmeldung angegebene E-Mail Adresse.