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Veranstaltung

Behrens als Erzieher. Ein Colloquium anlässlich des 150. Geburtstags von Peter Behrens

Der am 14. April 1868 in Hamburg geborene Peter Behrens war schon seit der Jahrhundertwende durch ein komplexes Gesamtwerk, mit dem er viele Grenzen der tradierten Kunstgattungen überschritten hatte, weit über Deutschland hinaus zu einem bedeutenden Erneuerer der Gestaltungskultur des 20. Jahrhunderts geworden. Trotz der im Laufe der Zeit mehrfach gewandelten stilistischen Ausrichtung seines Werkes beeinflusste dieses über Jahrzehnte mehrere Generationen von Graphikern, Designern und Architekten.

Seine Wirkung beruhte dabei stärker auf seinen beispielhaften Werken als auf der Überzeugungskraft theoretischer Konzepte oder ausformulierter gestalterischer Doktrinen. Er selbst verstand die erzieherische Rolle seines künstlerischen Werkes in einem sehr weit gefassten Sinn ähnlich seinem Konzept der „werbenden Wirkung“ seiner Arbeiten, also nicht eng auf die Werbung für bestimmte Produkte oder deren Produzenten ausgerichtet, sondern vor allem als „Kulturarbeit“. Er erwies sich damit zeitlebens als ein Protagonist des Deutschen Werkbundes, den er mitbegründet, in dessen führenden Kreisen er mitgearbeitet und dem er lange Zeit selbst als Vorzeigekünstler und Werbemittel gedient hatte.

Unbeirrt von den Positionen vieler Zeitgenossen, die für die Architektur einen Primat der Funktion oder der Konstruktion gefordert hatten, vertrat er in allen Bereichen der Gestaltung stets einen solchen des Künstlerischen. Unter dieser Prämisse lehrte er und sah er seine gesamte Tätigkeit als Architekt, Ausstellungsmacher, angewandter Künstler und Designer. Er konfrontierte nicht nur seine Schüler und seine Mitarbeiter damit, sondern auch die Nutzer seiner Gebrauchsgegenstände, seiner Bauten, die Besucher seiner Ausstellungen und die Bewunderer seiner Kunst. Das Ziel war nicht das Kunstwerk selbst, sondern letztlich die Reform aller Lebensbereiche der modernen Industriegesellschaft durch die künstlerische Gestaltung der Alltagskultur und der gebauten Umwelt.

PROGRAMM

Freitag, 13. April 2018

16.00 Uhr
Grußworte
Karin Loosen (Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer)
Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeld (Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen)

16.30 Uhr
Hartmut Frank (Hamburg):
Behrens als Erzieher

17.30 Uhr
Marko Pogacnik (Venedig):
Ausbruch aus dem Käfig der Künstler-Kunst

 

Sonnabend, 14. April 2018

11.00 Uhr
Marco De Michelis (Mailand / Venedig):
Theater des Lebens

11.45 Uhr
Giacomo Calandra di Roccolino (Hamburg / Berlin):
Behrens’ Mitarbeiter, Schüler und Adepten

12.30 Uhr
Luka Skansi (Venedig / Rijeka):
Behrens and the origin of modern architecture in Yougoslavia

13.15-15.00 Uhr
Mittagspause

15.00 Uhr
Katrin Peter-Bösenberg (Hamburg):
Installationen, Ausstellungen, Werbung

15.45 Uhr
Silvia Malcovati (Mailand / Potsdam):

Behrens und die 5. Triennale di Milano 1933

16.30 Uhr
Pierre-Alain Croset (Turin):
On the topicality of Peter Behrens

17.30 - 18.30 Uhr
Round Table (Diskussionsleitung Ullrich Schwarz)

18.30 Uhr
Gemeinsamer Toast zum 150. Geburtstag von Peter Behrens

Veranstaltungsort:
Warburg-Haus
Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg

Veranstalter:
Hamburgische Architektenkammer

Veranstalter: Hamburgische Architektenkammer
Ort: Warburg-Haus, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg


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