Die Teilnehmenden werden mit den notwendigen Kenntnissen und dem Fachwissen ausgestattet, um den Herausforderungen des nachhaltigen und ressourcenschonenden Planens und Bauens kompetent zu begegnen. Der Lehrgang dient der Vorbereitung auf den schriftlichen Leistungsnachweis, der zur Aufnahme in das neue Bundesregister Nachhaltigkeit der Architekten- und Ingenieurkammern führt.
Der Lehrgang Nachhaltigkeitskoordination wurde als Teil der von der Bundesarchitekten- und Bundesingenieurkammer in Gang gebrachten Initiative „Fit for Nachhaltigkeit“ entwickelt. Alle Architekten- und Ingenieurkammern sind sich darüber einig, dass die Stärkung von Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Bau dringend erforderlich ist.
Mit der Einführung eines Bundesregisters soll sowohl die Qualität der Nachhaltigkeitsplanung gesichert werden als auch die Auffindbarkeit der Nachhaltigkeitsplanerinnen und -planer für öffentliche und private Auftraggebende erleichtert werden. Das Bundesregister Nachhaltigkeit ergänzt die Energieeffizienz-Expertenliste, ohne diese zu ersetzen.
Zur Aufnahme in das Register ist in der Regel ein schriftlicher Leistungsnachweis zu erbringen. BNB-Koordinatorinnen und BNB-Koordinatoren sowie DGNB-Auditorinnen und DGNB-Auditoren können sich auch ohne diesen Leistungsnachweis in das Bundesregister eintragen lassen.
Es handelt sich beim Lehrgang Nachhaltigkeitskoordination um ein kompaktes und inhaltlich breit gefächertes Angebot, das auf den schriftlichen Leistungsnachweis vorbereitet.
Näheres zum Bundesregister Nachhaltigkeit erfahren Sie <link bundesregister-nachhaltigkeit.de _blank external-link-new-window "Opens internal link in current window">hier</link>.
Termine:
Donnerstag, 21. November 2024, 9.30 bis 12.45 Uhr
Donnerstag, 28. November 2024, 9.30 bis 17 Uhr
Mittwoch, 4. Dezember 2024, 9.30 bis 12.45 Uhr
Donnerstag, 05. Dezember 2024, 9.30 bis 17 Uhr
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 9.30 bis 16.15 Uhr
Donnerstag, 16. Januar 2025, 9.30 bis 12.45 Uhr
Donnerstag, 30. Januar 2025, 9.30 bis 12.45 Uhr
Donnerstag, 13. Februar 2025, 9.30 bis 12.45 Uhr
Zielgruppe:
Dieser Lehrgang ist für Mitglieder der Architekten- und Ingenieurkammern konzipiert, die eine kompakte Wissensvermittlung zu den Themen des nachhaltigen und ressourcenschonenden Planens und Bauens wünschen und eine Aufnahme in das neue Bundesregister Nachhaltigkeit der Architekten- und Ingenieurkammern anstreben. Das Bundesregister steht Kammermitgliedern aller Fachrichtungen offen, jedoch richtet sich der thematische Fokus des Lehrgangs auf den Hochbau.
Der Lehrgang setzt sich aus den folgenden 6 Modulen zusammen:
Registrierte Zertifizierungssysteme (Modul Systeme)
Donnerstag, 21. November 2024, 9.30 Uhr bis 12.45 Uhr, Referentin: Anke Wollbrink
In diesem Modul werden der Aufbau, der Inhalt, die Struktur, die Voraussetzungen und der Aufwand der vom Bund zugelassenen Zertifizierungssysteme sowie der Kosten der spezifischen Zertifizierung und der Zertifizierung nach QNG vermittelt.
Dabei werden Status quo als auch Perspektiven zur Weiterentwicklung der Systeme unter Berücksichtigung der Vorgaben der EU aufgezeigt. Die EU-Taxonomie-Verordnung beschreibt einen Rahmen, um "grüne" oder "nachhaltige" Wirtschaftstätigkeiten innerhalb der EU allgemeingültig zu klassifizieren.
• organisatorischer Aufbau der Zertifizierungssysteme nach DGNB, BNB, BIRN und NaWoh
• Kriterienkataloge der Zertifizierungssysteme
• inhaltliche Gliederung und Ablauf der Zertifizierung
• Kosten der Zertifizierung
• Einführung in die EU-Taxonomie und die ESG-Kriterien
Nachhaltigkeitsanforderungen in der Planung (Modul Planung)
Donnerstag, 28. November 2024, 9.30 bis 17 Uhr und Mittwoch, 4. Dezember 2024, 9.30 bis 12.45 Uhr, Referent: Stefan Horschler
In diesem Modul werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, die Planung und Umsetzung nachhaltiger Gebäude und Außenanlagen als "Lotse" bzw. "Lotsin" zu begleiten. Sie erwerben die grundlegenden theoretischen und anwendungsbezogenen Kenntnisse und Fertigkeiten, die bei der Planung von nachhaltigen Gebäuden und Außenanlagen erforderlich sind.
Die Inhalte bilden einerseits die Themen ab, die Bestandteil des nachhaltigen Planens und Bauen sind, andererseits die Themen, die kompatibel zu den vom Bundesbauministerium entwickelten Nachhaltigkeitsanforderungen gemäß QNG und den damit zusammenhängenden Förderprogrammen sind.
• ökologische und ökonomische Qualitäten
• soziokulturelle und funktionale Qualitäten
• technische Qualitäten
• Prozess- und Standortqualitäten
Ökobilanzierung gemäß dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) für Wohngebäude (Modul Ökobilanz)
Donnerstag, 5. Dezember 2024, 9.30 bis 17 Uhr und Donnerstag, 12. Dezember 2024, 9.30 bis 16.15 Uhr, Referentinnen: Viola John und Ines Schrader
In diesem Modul werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, gesamtbilanzielle Betrachtungen über den Lebenszyklus inklusive aussagekräftiger Kennwerte (Ökobilanz) für gebäudebezogene, freiraumplanerische und städtebauliche Planungen erstellen zu können.
Der Bund fördert im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) seit Juli 2021 eine nachhaltige Bauweise durch eine eigene "NH-Klasse". Der erforderliche Nachweis erfolgt über die Vergabe des gebäudebezogenen "Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude" (QNG).
Für eine stärkere Berücksichtigung von Umweltwirkungen und Ressourcenbedarf von Gebäuden wird unter anderem eine ökobilanzielle Betrachtung über den Lebenszyklus (Herstellung, Errichtung, Betrieb, Nutzung, Abfallbehandlung und Entsorgung) gefordert. In dieser Fortbildung werden die hierfür geltenden Bilanzierungsregeln und deren praktische Anwendung vermittelt.
Die Teilnehmenden lernen ökobilanzielle Berechnungen über den Lebenszyklus von Gebäuden entsprechend den Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) durchzuführen. Diese ist bei einer KfN-Förderung (Förderstufe 1) verpflichtend zu erstellen und vom Energieeffizienzberater zu prüfen und zu unterzeichnen.
Ergänzend werden die Grundlagen der Ökobilanzierung und die Anwendungsmöglichkeiten vermittelt. Ziel ist es, das Potenzial der Ökobilanzierung zur Optimierung der Planung im Hinblick auf Ressourceneinsatz und Baukultur auszuschöpfen.
• Klimaschutzziele
• Anforderungen Förderung
• Ökobilanz-Berechnung gemäß QNG
• Kennwerte und Werkzeuge
• Rollen und Aufgaben
• baukulturelle Konsequenzen
Bewertung der Nachhaltigkeitsanforderungen in frühen Planungsphasen (Modul Phasen)
Donnerstag, 16. Januar 2025, 9.30 Uhr bis 12.45 Uhr, Referent: Matthias Fuchs
In diesem Modul werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, durch die Anwendung unterschiedlicher Werkzeuge die eigene Planungstätigkeit oder im Rahmen von Vorprüfungstätigkeiten unterschiedliche Projektvorschläge nachvollziehbar vergleichend bewerten zu können.
• Nachhaltigkeitsanforderungen in Planungswettbewerben SNAP
• Transfer BNB-Anforderungen in SNAP-Zieldefinition
• Energiebilanzen in Wettbewerben
• Verfahrensorganisation und Ablauf
• Planungs- und Arbeitshilfen
• Datenaufnahme und Schnittstellen
• Bilanzierung
• Prüfung SNAP-Kriterien
• Klimaanpassung in städtebaulich- / landschaftsplanerischen Wettbewerben – Grüne Stadt der Zukunft
• Vorstellung und Anwendung der Planungstools
Projektmanagement (Modul Management)
Donnerstag, 30. Januar 2025, 9.30 Uhr bis 12.45 Uhr, Referentin: Amani Badr
In diesem Modul werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, Nachhaltigkeitsanforderungen in die Projektorganisation und die damit verbundenen Planungsprozesse zu integrieren, die jeweiligen Anforderungen und Managementprozesse definieren sowie den damit verbundenen Aufwand kalkulieren zu können. Zusätzlich werden den Planenden sowie den Auftraggebenden Informationen über nachhaltige Planungsbüros vermittelt.
Nachhaltigkeitsanforderungen müssen in unterschiedlicher Tiefe in die Planung integriert werden. Je nach Planungsstand sind bestimmte Entscheidungen zu treffen, die Einfluss auf das Konzept und die Kosten haben. Gegliedert nach Leistungsphasen werden von Phase 0 bis Phase 9 die Nachhaltigkeitsthemen behandelt, die in der jeweiligen Phase Bestandteil der Planung sein müssen und fachlich in den Planungsprozess (unter anderem durch Hinzuziehen von Fachleuten) integriert werden müssen um darauf aufbauend Projektorganisations- und Projektmanagementmaßnahmen treffen und festlegen zu können.
• Nachhaltigkeit im Planungsprozess
• Wirtschaftlichkeit
• Aufwand, Kosten, Nutzen, Honorierung
• Vergabe von Planungsaufträgen mit Nachhaltigkeitsanforderungen
• Zieldefinition und Projektkommunikation
• OKRs
• Pflichtenheft
• Projektzeitplan
• Verantwortlichkeiten, Rollen, Kapazitäten und Ressourcen
• Kontrollprozesse
• Änderungsmanagement
• Projekt- und Nachhaltigkeitsmanagement
• Nachhaltigkeit im Planungsbüro
Bewertung der Nachhaltigkeitsanforderungen im baukulturellen Kontext (Modul Kontext)
Donnerstag, 13. Februar 2025, 9.30 Uhr bis 12.45 Uhr, Referent*innen: Jan Dilling und Claudia Euler
In diesem Modul werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, Projekte und Projektdarstellungen mit Nachhaltigkeitsanforderungen unter baukulturellen Gesichtspunkten erstellen, präsentieren und vermitteln zu können.
Nachhaltigkeitsanforderungen sind neben anderen Themen immer konstituierender Bestandteil von Baukultur. Das bedeutet, dass diese Themen immer synchron mit anderen Themen wahrgenommen werden, aber unter Abwägung der Gesamtproblematik nicht vollständig umgesetzt werden können. Anhand von mehreren gebauten und publizierten Beispielen wird dieser Abwägungs- und Integrationsprozess dargestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert.
• Bedeutung Baukultur
• Kriterien
• Darstellung
• Synthese, Darstellung und Kommunikation der Anforderungen
• Gemeinwohlverantwortung der freien Berufe
• Projektpräsentation