+
i

Fortbildungsprogramm

zurück zur Übersicht HAK211.13W

Regenerative Energiekonzepte mit Wärmepumpen – Wirtschaftliche und juristische Risiken durch Komplikationen mit der Trinkwasserhygiene

Termin

Mittwoch, 24. Februar 2021
16.00 bis 18.30 Uhr

Online Seminar

max. 25 Teilnehmer*innen

Referenten

Jan Günther

Dipl.-Ing. Architekt, Energieberater, Investor, AGES Arbeitsgemeinschaft Energetische Sanierung, Hamburg

und

Norbert Jürgen Puls

Dipl.-Ing. Architekt , Arbeitsschwerpunkte Systemintegration & Forschung, PPF Ingenieure Hamburg

Gebühr

Mitglieder 60,00 €

Gäste 100,00 €

Ermäßigt 30,00 €

Veranstaltungsort

online

Dieses Seminar fällt aus!

Aus diesem Grund sieht sich das Umweltbundesamt nach Anhörung der Trinkwasserkommission veranlasst, darauf hinzuweisen, dass gemäß § 10 Absatz 3 des GEG die Anforderungen zur Errichtung von Gebäuden keine Anwendung finden, soweit ihre Erfüllung anderen öffentlich-rechtlichen Vorschriften (...) zum Schutz der Gesundheit entgegensteht.

Bis vor wenigen Jahren war die Wärmeversorgung von Immobilien aus Sicht von Architekt*innen mit Brennwertheizgeräten oder einfachen bivalenten Anlagen schnell erledigt. Die Umsetzung lag dann in der Hand von Fachingenieur*innen und Ausführenden. Die Zeiten von einfachen Lösungen sind vorbei: Energieeffizienz und Carbonreduktion erfordern nach den Vorstellungen der Politik immer kompliziere technische Systeme zur Wärme- und Energieversorgung von Gebäuden, Quartieren und Regionen.
Ziel ist es, diese Systeme mit möglichst niedrigen Temperaturen zu betreiben, um regenerative Wärmeerzeuger, allen voran Wärmepumpen, ebenso aber auch Solartechnik, einbinden zu können. Darüber hinaus sollen Wärme- und Energieversorgungssysteme zukünftig auch übergreifende Funktionen bieten, beispielweise durch Stromproduktion mit Photovoltaik zur Eigenstromnutzung oder Netzeinspeisung.
Welche Komplikationen auf niedrige Systemtemperaturen getrimmte Wärmenetze mit Trinkwasserhygiene (Legionellen) auslösen können, ist bei Architekt*innen noch wenig bekannt. Das liegt daran, dass Kontaminationen – bisher – erst einige Jahre nach der Inbetriebnahme erkannt wurden und dann zumeist die Betreiber*innen beschäftigten. Bei niedrigen System- bzw. Warmwassertemperaturen können sich mikrobielle Verhältnisse schnell zu einem gesundheitlichen Risiko für Bewohner entwickeln. Die größte Gefahr geht dabei von dem Bakterium „Legionella pneumophila“ aus. Weil es beim Menschen schwere Erkrankungen auslösen kann, werden in den Regelwerken zur Vermeidung von Legionellenwachstum hohe Temperaturen in Trinkwarmwassernetzen gefordert.
Die gegeneinander stehenden Temperaturanforderungen aus Trinkwasserhygiene und Energieeffizienz können zu Konflikten führen, die nur durch vorausdenkende Architekt*innen lösbar sind. Konfliktpotenziale werden anhand von praktischen Beispielen aufgezeigt. Und es werden wirtschaftliche und juristische Risiken für Architekt*innen infolge von Hygieneproblemen erläutert. Außerdem wird hinterfragt, ob allein die Einhaltung von den allgemein anerkannten Regeln der Technik genügt, um zukünftig Komplikationen mit der Mikrobiologie in Trinkwasser zu vermeiden.
Ziel ist es, den kritischen Blick für Trinkwasserhygiene in immer komplizierteren Wärmeversorgungssystemen zu schärfen.

Hinweise

Technische Voraussetzungen für die Online-Teilnahme:
Internetverbindung, Lautsprecher/Kopfhörer, Mikrophon, die Nutzung eines Headsets wird nachdrücklich empfohlen