Mit Stroh vom Acker nebenan, mit Holz aus dem Wald gegenüber und mit Lehm manchmal sogar aus der Baugrube: So lässt sich fernab globaler Lieferketten ein modernes, komfortables Wohnhaus erstellen. Es ist nicht nur besonders umweltfreundlich, sondern weist auch ein angenehmes, gesundes Raumklima auf. Fachgerecht gebaut überdauert ein Strohhaus Generationen oder lässt sich am Lebenswegende schadlos wieder zerlegen und trennen und in den Kreislauf der Natur einfügen. Wer will und kann, macht viel selbst oder arbeitet mit Baufirmen aus der Region zusammen. So kann ein großer Teil der Bausumme in der Region bleiben.
Mit diesen Vorteilen punktet die über 100 Jahre alte Strohbauweise in allen Bereichen und kommt dabei keineswegs altbacken daher. Aus Sicht der aktuellen Anforderungen an mehr Umwelt- und Klimaschutz ist sie topaktuell und bietet vielleicht sogar einen Königsweg für den Neubau.
Dieses Seminar vermittelt einen fundierten und aktuellen Schnelleinstieg in die Bauweise. Ziel: Die Teilnehmenden können anschließend gut informiert entscheiden, ob sie in diese Bauweise einsteigen wollen.
Die Themen im Überblick:
• Von den Ursprüngen bis heute
• Ökologische Betrachtungen
• Kosten
• Besonderheiten in der Bauphysik
• Der Baustoff und seine Regeln: ETA-17/0247 Strohbaurichtlinie SBR-2019
• Beispielplanung Einfamilienhaus als KfW-Effizienzhaus 40 aus Stroh, Holz, Lehm, Kalk: Energieverbrauch, Ökobilanz, Wärmebrücken, Bauzeichnungen, Tragwerk, Details
Zum Referenten:
Architekt Dirk Scharmer plant seit über 20 Jahren ausschließlich strohgedämmte Gebäude vom Tinyhouse über viergeschossige große Wohnanlagen bis zum 5-geschossigen Bürogebäude. Er leitete die Zulassungsbemühungen und war an mehreren Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur strohgedämmten Bauweise beteiligt.